Bodenfunde aus Wittnau

Wittnauer Horn: Verzierte Keramik aus der Bronzezeit
Wittnauer Horn: Verzierte Keramik aus der Bronzezeit
Vergoldeter Anhänger aus der Ruine Homberg
Vergoldeter Anhänger aus der Ruine Homberg

Siedlungsspuren aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit lassen sich mit archäologischen Grabungen erforschen. Solche Ausgrabungen haben schon an verschiedenen Stellen in der Gemeinde Wittnau stattgefunden.   (► FUNDSTELLENKARTE )

 

Das ältestes Fundstück ist vielleicht jene jungsteinzeitliche Lochaxt, die in den 50er- oder 60er-Jahren auf dem Altenberg gefunden wurde. Die exakte Fundstelle ist heute nicht mehr bekannt. Immerhin ist das Steinwerkzeug wieder aufgetaucht, nachdem es während Jahrzehnten verschollen war. Heute liegt es ordnungsgemäss in der Sammlung der Kantonsarchäologie Aargau.

 

Ebenfalls um einen Altfund handelt es sich bei einer geschliffenen Steinklinge einer jungsteinzeitlichen Flügelaxt aus Serpentin (Grüngestein), die erst vor kurzem (Mitte Juni 2015) wieder auftauchte. Möglicherweise handelt es sich dabei um eines jener Artefakte, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Umgebung der Kirche gefunden wurden.

 

Schon im 19. Jahrhundert wurde in der Ruine Alt Homberg gegraben. Die damaligen Ausgräber hatten vor allem das Ziel, wertvolle Funde aus dem Boden zu holen. Dabei richteten sie auf dem Homberg aus der Sicht heutiger Forscher beträchtlichen Schaden an.

 

Für moderne Archäologen sind die Befunde wichtiger als Funde. Weil jede archäologische Grabung gleichzeitig eine Zerstörung der Bodenschichten bedeutet, wird grossen Wert auf eine genaue Dokumentation gelegt. 

 

Eine weltbekannte Fundstelle ist das Wittnauer Horn. Die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen standen 1934/35 unter der Leitung von Dr. Gerhard Bersu aus Frankfurt.

Die 1979 von Werner Brogli gefundenen spätmerowingischen Silber-Denare sind für die Schweiz einzigartig.

 

spätmerowingische Silbermünzen liegen auf der Landkarte von Wittnau
© Kantonsarchäologie Aargau, Béla Polyvás (2019)

 

 

Im Dorf Wittnau wurde die Aargauische Kantonsarchäologie schon mehrmals aktiv, zum Beispiel im Gebiet Hutte (bronzezeitliche Siedlung), an der Kirchgasse /am Oberen Kirchweg (spätrömisches Herrenhaus) und zuletzt bei der ehemaligen Ziegelhütte. Bei all diesen Untersuchungen handelte es sich um Notgrabungen, damit wissenschaftliche Erkenntnisse gesichert werden konnten, bevor die Fundkomplexe durch Neubauten zerstört wurden.

 

 

 

 

 

Auf der Internet-Seite der Aargauischen Kantonsarchäologie findet sich eine informative Seite zur Wittnauer Fundstelle Alt-Homberg.  Hier ist der Link dazu.

Auch zum Refugium auf dem Wittnauer Horn gib es eine entsprechende Seite. Der Link dazu findet sich ► hier.