Das Kapitel "Wegkreuze" ist noch in Bearbeitung und noch nicht ganz fertiggestellt.
Das Fazedelle-Kreuz steht nahe am Grenzpunkt, wo die vier Gemeinden Wittnau, Gipf-Oberfrick, Schupfart und Wegenstetten aufeinander treffen. Der Grenzstein ist links im Bild zu erkennen. Das hier abgebildete Kreuz trägt die Jahrzahl 1925.
An diesem Ort stand auch schon Jahrhunderte früher ein Kreuz. Auf alten Grenzplänen ist es oft eingezeichnet. Ein Gerichtsprotokoll von 1552, das im Pfarrarchiv Frick aufbewahrt wird, erwähnte bereits ein "Helgenstöckli" (Bildstöcklein) in Fazedelle.
Diese Kreuz wurde 1946 von einem Oberfricker Burschen gefrevelt. An Pfingsten 1947 weihte man ein neues Kreuz ein. Unten stehender Artikel berichtet davon.
Pfingsten 1947:
Obiger Zeitungsbericht versucht, für den rätselhaften Flurnamen "Fazedelle" eine Erklärung zu finden. Wie der unbekannte Schreiber die Bedeutung "verklärtes Gesicht" begründet, ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen und entbehrt jeglicher Grundlage.
Inschrift am Sockel: Im Kreuz ist Heil
rückseitig: Greising 1894
Material: Roter Sandstein aus Degerfelden (D)
Das Wegkreuz ist eine Arbeit des elsässischen Bildhauers Jean Greising aus Burgfelden. Steinkreuze mit Holzstruktur, mit Rinde und Ästen wie an einem Baumstamm, sind im Elsass öfters anzutreffen.
Jean Greising hatte eine starke Bindung zu unserem Dorf. Seine Grossmutter (Katharina Brogle, *1795), seine Mutter (Viktoria Walde, 1834) und seine Gattin (Fridolina Brogle, *1875) waren alle gebürtige Wittnauerinnen.
Lit.: Karl Schmid-Schwarz, "Ein Kleinod im Dorfzentrum", Adlerauge 1992
Inschrift am Sockel: 1847
Material: Kornbergsandstein
Ursprünglich stand das Kreuz direkt an der Strasse Wittnau - Frick.
Der ganze Verkehr überquerte den Bach über das namengebende "Brüggli".
entstanden: um 1870
Material: Roter Sandstein
Dieses Kreuz wurde anlässlich einer Volksmission um 1870 im Friedhof errichtet. Des schlechten Zustandes wegen wurde es 2006 bei der Neugestaltung des Friedhofs entfernt und durch das "Mühlekreuz" ersetzt.
entstanden: 1746
Material: Gelblicher Kalkstein
Dieses Kreuz stand am Oberen Kirchweg etwas unterhalb der "Krone".
Es ist denkbar, dass die Familie Schmid, Besitzer der Altbachmühle, das Kreuz 1746 stiftete, um ihrem Gebet um einen männlichen Nachkommen Nachdruck zu verleihen. 1746 kam die dritte Tochter, Maria Ursula, zur Welt. Ihre ältere Schwester Anna Maria heiratete ca. 1760 den Zeininger Müller Clemens Tschudi, der sich 1759 in Wittnau einbürgern liess.
Das Mühlekreuz gehörte bis ins 21. Jahrhundert der Müllerfamilie Tschudi, die es auch 1989 restaurieren liess.
Seit der Neugestaltung der Kirchenumgebung 2006 steht auf dem Friedhof.