Jugendfeste


1875       1891       1895

Schon im 19. Jahrhundert gab es ab und an ein Jugendfest. Drei an der Zahl sind in den Protokollen der Schulpflege aus jener Zeit überliefert. 

Wie feierte man damals? Was war der Grund zum Festen?

Es würde sich sicher lohnen, den Akten im Gemeindearchiv einige interessante Einzelheiten zu entlocken. 

(GA Wi 302.2.2:4: Jugendfest- und Schulreisefondsrechnung 1899-1914)


1895

Am 28. Juli 1895 war ganz Wittnau in Feststimmung. Mit Mörserschüssen und Beflaggung feierte das Dorf "unsern Lehrerjubilar", den Unterlehrer Franz Josef Herzog, der sein 50. Arbeitsjubiläum begehen konnte. Als 21-Jähriger hatte er 1845 seine Stelle an der Unterschule angetreten.

Zu den Festivitäten gehörten Vorträge der Musikgesellschaft und des Gesangsvereins. Geladene Gäste überbrachten dem Jubilar Geschenke und hielten Ansprachen.

Für die Schülerinnen und Schüler war das alles wohl nicht sonderlich interessant. "Damit auch die liebe Schuljugend gebührenden Antheil an der Jubelfeier und ihre gute Erinnerung daran habe", wurde Anfang September noch ein Jugendfest abgehalten. Als Geschenk von der Familie des Jubilaren erhielt die Schule eine seidene Schülerfahne.


 

Das Jubiläum bedeutete für den Lehrer Franz Josef Herzog nicht das Ende seiner Lehrtätigkeit. Erst im Juni 1904, im Alter von 80 Jahren, reichte er bei der Schulpflege seine Demission ein. Kurz darauf verstarb er und wurde am Neujahrstag 1905 zu Grabe getragen.


1949

Anlass für das Jugendfest von 1949 war das 100-jährige Schulhaus (heute Gemeindehaus). 

 

Bei dieser Gelegenheit präsentierten die Schülerinnen und Schüler zwei neue Lieder, die die Vorzüge des Dorfes Wittnau besangen. 

Das eine Lied komponierte der Lehrer und Musiker Alfred Mülli. Die Worte – in Hochdeutsch –stammen von Sekundarlehrer Gottfried Müller.


Den Text zum anderen Lied – in Mundart – steuerte Albert Hort bei, Wittnauer Bürger und Bez.-Lehrer in Frick. 

 

Toni Brogli ("s Vidale") ist es gelungen, das Lied von Mülli-Müller wieder auszugraben. Vom anderen Lied konnte er immerhin den Mundart-Text wieder ausfindig zu machen. 

Herzlichen Dank! 

Wenn es jetzt noch gelingen sollte, die zweite Melodie zu rekonstruieren, könnten wir gleich beide Lieder wieder anstimmen.

 

               Wittnauer Lied      (Text: Albert Hort, Frick; Melodie:  ? )

 

1.            Lueg do mys Dorf, 

               wie's Dach a Dach am Wäg lyt lieb und still, 

               wies gwundrig loost, 

               was ihm de Bach vo Zyte brichte will. 

 

 

2.            Vill Meie stönd vor jedem Huus, 

               s'chynt all Tag Sundig do, 

               dur mängis pluemet Fenschter us 

               ghörsch s'Grätsch vom Wäbstul go. 

 

 

3.            Rings lit ums Dorf en grüene Chranz 

               vo Bärge, Wald und Matte, 

               si fanget alle Sunneglanz 

               und füllet Schür und Chratte. 

 

 

4.            Bi eus hei d'Lüt enander gern, 

               de Liebgott bhüetet si. 

               im Schnee, im Bluescht und by der Ern 

               sing i durus durii: 

 

 

Refrain:            Es git uf aller Wält kei Baa, 

                       keis Dorf wo schöner isch, 

                       du hesches niene besser gha, 

                       as wenn diheime z'Wittnau bisch!

 


1962

Die Turnhalle und das neue Schulhaus "Kirchmatt" wurden im September 1962 mit einem Jugendfest eingeweiht.

Flyer zum Jugendfest 1962
Flyer zum Jugendfest 1962

1985

Anlass für das Jugendfest 1985 war das 20-jährige Bestehen des Kindergartens und 100 Jahre Sekundarschule.

Flyer zum Jugendfest 1985
Flyer zum Jugendfest 1985

>>> Bilder der beiden Jugendfeste 1949 und 1962 sind hier zu finden.