In Vergessenheit geraten: Die Wittnauer Trotte

Lange beachtete kaum jemand das unscheinbare Nebengebäude schräg hinter dem Wohnhaus der Familie Fricker ("s Lehrers") nahe der Kirche. Erst kurz bevor der "alte Schopf" 2015 abgerissen wurde um den neuen Häusern der Wohnbaugenossenschaft Platz zu machen, bekam der Holzbau von 1720 einen Moment lang etwas Aufmerksamkeit.

Eine Bauuntersuchung durch die Kantonsarchäologie ergab Erstaunliches. Das Gebäude war das einzige in Holz gebaute Trottengebäude des Aargaus. Über die bemerkenswerte Bauweise ist im Adlerauge 2015 ein ausführlicher Bericht nachzulesen.

 

Als Zeugnis für den Betrieb als Weinpresse im 19. Jahrhundert seien hier ein paar Beispiele von Trottenregistern gezeigt. Die Listen nennen die Namen der Wittnauer Rebbauern und die Menge Wein, die jeder auf der Trotte presste.

 

Wittnauer Trottenverzichnis 1819 (Trottmeister Andreas Rüetschi)
Wittnauer Trottenverzichnis 1819 (Trottmeister Andreas Rüetschi)

Das älteste erhaltene Trottenverzeichnis stammt von 1819. 

Die Weinmengen wurden in Saum und Mass notiert.

 

Wittnauer Trottenverzeichnis 1843
Wittnauer Trottenverzeichnis 1843
Wittnauer Trottenverzeichnis 1851
Wittnauer Trottenverzeichnis 1851
Verzeichnis des ausgepressten Weinmostes in der Trotte des Joh. Frikker, Lehrer im Jahr 1855
Verzeichnis des ausgepressten Weinmostes in der Trotte des Joh. Frikker, Lehrer im Jahr 1855
Trottenverzeichnis pro 1877 (Trottmeister: Johann Fricker jun.)
Trottenverzeichnis pro 1877 (Trottmeister: Johann Fricker jun.)