Die älteste Wittnauer Ansichtskarte

Lange glaubte man, dass die ersten Postkarten aus Wittnau jene Farb-Lithographien seien, die um 1900 in Mode kamen. 

Es gibt aber eine noch ältere.

Es ist ein Lichtdruck in Schwarz-Weiss, der die Ruine Homberg zeigt. 

Sie stammt aus dem Aarauer Verlag von Karl Bührer. Typisch für die Karten dieses Verlags sind die Wappenvignetten auf der Adressseite.

 

Eigentlich ist es erstaunlich, dass diese Karte überhaupt herausgegeben wurde. Die Ruine Homburg gibt ja als Sujet nicht besonders viel her. Ruinen wie das Schloss Stein in Baden oder die die Schenkenberg bei Thalheim sind um einiges dekorativer. Der Besitzer des Verlags, Karl Bührer, war aber sehr an der Aargauer Geschichte interessiert. Er wird ihm nicht entgangen sein, welch bedeutende Funde bei den Ausgrabungen 1882 / 1884 zu Tage gekommen waren. Dass er von der Homburg eine Karte druckte, ist also eher der Bedeutung der Fundstelle als dem gefälligen Bild zuzuschreiben.

Vorderseite
Vorderseite

Die für die Karte verwendete Aufnahme hat der Aarauer Amateur-Fotograf und Schirmfabrikant Eduard Müller geknipst. 

 

Diese und eine weitere Fotografie der Ruine Homburg befinden sich auch in der Wittnauer Fotosammlung.

-> Hier!

Adressseite (Bis 1905 durfte auf diese Seite der Postkarte keine Mitteilung geschrieben werden.)
Adressseite (Bis 1905 durfte auf diese Seite der Postkarte keine Mitteilung geschrieben werden.)

Die Karte wurde am 6. Juni 1898 in Aarau aufgegeben und kam tags darauf in St.Moritz an.