Lange Zeit gab es in Wittnau drei Gasthäuser: die Krone, die Sonne und das Restaurant zur Rebe. Das kleinste unter ihnen war die Rebe. Die Wittnauer nannten es ganz einfach "s Reschterant" (mit Betonung auf der letzten Silbe).
In älterer Zeit hiess die Wirtschaft "Restaurant Schmid", in Anlehnung an den Namen der Wirtefamilie.
Zur Wirtschaftseröffnung im Februar 1886 schrieb der Förster Franz Josef Hochreuter ein Gedicht mit fünf Strophen:
1.
Herbei; herbei ihr lieben Gäste
Ich bedine Euch aufs beste
Gutes Bier u. reeller Wein
Sollen die Getränke sein.
2.
Hast du dann gestillt den Durst
So esse noch von Bolliers Wurst
Die schmekt gut u. ist beliebt
Bereits im ganzen Baselbiet.
3.
Den Schnaps den ich anbiet
Der heist nicht Vogel u. nicht Sprit
Vor Fußel behüt Gott mein Haus
Kaufmannsware schenk ich aus.
4.
Die Käse halte ich auf Lager
Sind nicht so Fett u. doch nich mager
Gerade wie sie munden fein
So soll bei mir auch alles sein.
5.
Nun kann es Jeder selbst probieren
und hie u. da bei mir logieren
Allen steht die Wirthschaft frei
Und Kellnerinnen hab ich drei
Das handschriftliche Original des Gedichts ist >>> hier zu finden.
Im Besitz der Familie Schmid befindet sich noch ein Exemplar der Speisekarte
des Restaurant Rebe von ca. 1956. Das waren noch Zeiten, als man für eine Flasche
Bier nur 80 Rappen bezahlte und ein Tagesmenü bloss 2.80 bis 3.20 Fr. kostete!
Einen herzlichen Dank an Andres Schmid, der die Original-Speisekarte zur Verfügung gestellt hat, und an Beat Walde fürs Einscannen.
Das "Restaurant Rebe" bestand bis 1969. Am 1. April wurde es geschlossen.
Das Wirtepatent wurde von den verbleibenden beiden Gasthäusern aufgekauft.
Der Wirt der "Krone" übernahm einen Drittel, der Sonnenwirt zwei Drittel.