Die Anfänge der Wittnauer Bibliothek:

Gründung im Jahre 1846


Über die ersten Aktivitäten der Bibliothek Wittnau sind wir erstaunlich gut unterrichtet. Die Informationen rund um die im Jahre 1846 errichtete "Kinder-Bibliothek" verdanken wir den schriftlichen Aufzeichnungen des ersten Bibliothekars, Lehrer Johann Fricker.

In seinem "Hausbuch", das sich im Gemeindearchiv befindet, hielt er von 1846 bis 1891 die wichtigsten Einzelheiten fest. Da ist unter anderm nachzulesen:

  -   das Register der auszuleihenden Bücher

  -   die Kontrolle über Ausleihe und Rückgabe der Bibliotheksbücher

  -   Finanzen: Einnahmen und Ausgaben für die Bibliothek


Erbauliche Lektüre

Was lasen die Schulkinder in den Anfangsjahren der Wittnauer Bibliothek? 

Bei der Auswahl der Bücher für die erste "Kinder-Bibliothek" wurde nichts dem Zufall überlassen. Nicht allein Bildung war das Hauptziel der Schulbücherei, als mindestens ebenso wichtig wurde eine katholische Erziehung eingeschätzt. 

Im Bücherbestand von damals befanden sich vereinzelt auch Werke von Autoren, die wir noch heute kennen: Friedrich Schiller (Wilhelm Tell), Heinrich Pestalozzi (Lienhard und Gertrud), Heinrich Zschokke, Jeremias Gotthelf. 

Zahlenmässig am stärksten vertreten war ein Autor, dessen Werke heute in Vergessenheit geraten sind: Christoph von Schmid. Im Bücherverzeichnis ist er auch als "der Verfasser der Ostereier" aufgeführt. Von Schmid war katholischer Priester in Augsburg. Dem entsprechend waren seine Bücher: die richtige Lektüre für fromme und wohl erzogene Kinder.

"Aus der Kinder Bibliothek zum Lesen abgegeben": Ausleihkontrolle von 1847
"Aus der Kinder Bibliothek zum Lesen abgegeben": Ausleihkontrolle von 1847