Im Jahr 1668 ereignete sich auf dem Buschberg eine wundersame Begebenheit, die bis heute noch nicht in Vergessenheit geraten ist.
Im Buch "Lapis probatus angelorum Mariae", das 1693 in Pruntrut erschien, erläuterte Dominik Glinck alles bis ins Detail:
Meister Benedict Martin, ein Müller von Kienberg, führte mit einem 14-spännigen Fuhrwerk einen 23 Zentner schweren Mühlstein aus dem Steinbruch von Degersheim (D) über den Buschberg heimwärts. Im Aufstieg nach Wegenstetten ging der Müller neben dem Fuhrwerk her.
Auf dem glitschigen Boden rutschte er aber aus und kam mit beiden Beinen direkt vor ein Rad des schwer beladenen Wagens zu liegen. Vor Schrecken fiel er sogleich in Ohnmacht.
Der Fuhrmann Johann Rim, der die grosse Gefahr gleich erkannte, rief mit hell-lauter Stimme: "Jesus und Maria, kommet ihm zu Hilf!" Und, oh Wunder! Ein Stein schob sich unter das Rad, so dass die Beine des Müllers, obwohl der Wagen über beide Schenkel rollte, vollkommen unverletzt blieben!
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Ein Mühl-Stein verliehrt wunderlich sein
Gewicht durch vndersetzte Krafft Mariæ-Steins.
WAs massen ein Stein dem andern auß dem Weg
weiche / ist wunderlich zu vernemmen von der über-
natürlichen Krafft vnd Würckung Mariä Steins.
Höre nun Wunder! Was sich mit dem Meister Be-
nedict Martin Müller zu Kienberg Solothurner Herr-
schafft im Jahr 1668. hat zugetragen; Nachdem ermel-
ter Müller in der Steingrub zu Dägerfelden ein Mühl-
Stein an Gewicht drey vnd zwantzig Zentner schwer be-
stellt / vnd bereits denselben einem Burger daselbsten vm
gebührenden Lohn nacher Kienberg zu führen verdingt
hatte / liesse er besagten Mühl-stein auff einem von vier-
zehen Pferdten bespanten Wagen in persönlicher Be-
gleitung abholen / massen dann sie denselben glücklich
durch Rheinfelden über Rhein gebracht: Als nun die
Fuhr durch Wägenstätten auff das Feld gegen dem
Berg schleunigst fortsetzte / gienge ermelter Benedict dem
Wagen nechst an der Seyten / etwan wegen tieffer Kar-
renleyß dem villeicht schwanckendem Stein zu steuhren:
Aber O schlipfferiges Glück-Rad! vnversehens entgien-
gen ihme bey glattem Weg beyde Füß solcher gestalten /
daß er leyder / mit beyden Schinbeinen vnder den Wa-
gen gerahten / von welchem so plötzlichem Fahl er der-
massen erschrocken / daß die Forcht ihne gleichsam gantz
von Sinnen gebracht / vnd in ein Ohnmacht geworffen.
Der vorgenante Fuhrman Namens Johan Rim / da
er den entsetzlichen Fahl ersehen / vor Angst vnd Schre-
cken auch aller ertattert / erinnerte sich bald der jenigen
groß Wunder-Gnad / so sein Kind vor Jahren nemlich
1663. von Maria der Wunderthätigen Jung-
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fraw in ihren heylwehrten Stein eben in gleicher
Begebenheit erlangt hatte / deßwegen verlobte er mit ei-
ner heiligen Wallfahrt den schon bereits vnder dem völli-
gen Last-Wagen ligenden / armseligen Menschen in ihr
jetztgesagte Gnaden-Statt / so gut er könte / mit hell-lau-
ter Stim schreyend: Jesus vnd Maria kommet
ihm zu Hilff! In dessen giengen ihme (wol erschöck-
lich zusehen!) die Räder mit dem auffhabenden Last uber
beyde Schinbein. Wer solte nicht vermeint haben / daß
ein solcher 23. Zentner schwerer Last disem fromen Mann
das Marck nicht auß Beinen solte gepreßt haben? Ohne
Zweiffel natürlicher weiß hätte solches geschehen sollen /
wo nicht ein hochbewährter Glück-Stein sich dazwischen
gelegt hätte; O wol wundersame Krafft dises Maria-
nischen Steins! Nicht nur allein wurde der von
Himmel gesegnete Benedict ohn einiges Mahlzeichen
nicht beschädiget / sonder so bald der völlig Wagen vor-
bey gangen / stuhnde er sonder allen Schmertzen / gleich
wol vor Schrecken noch etwas erstaunend / widerum
auff / begleitete vnd steurrete den Wagen noch etliche
Stund biß nacher Hauß also hurtig / daß er von einiger
Beschwernuß nichts wußte zu klagen. Nach dem aber /
auff so gethanes grosses Wunder er Benedict von seinem
getrewen Geleits- vnd Fuhrmann deß für ihn gethanen
Gelübds berichtet worden / hat er selbiges nicht allein gut
geheissen vnd bekräfftiget / sonder von newem wie billich
widerholt. Wie dann er nicht lang hernach allhin in
Vnser L. Frawen Stein angelangt / vnd diß hoch-
schätzbare Miracul / neben schuldigster Abstattung seiner
Bittfahrt / bestens hinderbracht / auch an Eyds-statt ab-
gelegt vnd betheuret.